
TROPFKÖRPERTECHNOLOGIE
ENERGIEEFFIZIENT UND EINFACH ZU BEDIENEN
Das erwartet Sie auf dieser Seite:
- Wofür eignet sich das Tropfkörperverfahren?
- Wie funktioniert ein Tropfkörper?
- Hochleistungstropfkörper mit zeitgemäßem Trägermaterial
- Vorteile von Tropfkörpern im Vergleich zu Belebtschlamm-Anlagen
- ENEXIO Engineering Exzellenz – Auslegung eines Tropfkörpers
- Tropfkörper: Ausstattung und Komponenten von ENEXIO
Tropfkörper sind Anlagen zur biologischen Abwasserreinigung. Sie nutzen Bakterien und Mikroorganismen, die Schadstoffe aus dem Wasser abbauen und so das Wasser reinigen. Auch heutzutage gelten Tropfkörper als energieeffizient und wartungsarm – sofern man modernes Material einsetzt und neueste Bemessungsgrundlagen anwendet. Wir tun beides und unterstützen Sie gerne bei der Auslegung Ihrer Anlage.
Wofür eignet sich das Tropfkörperverfahren?
Tropfkörper werden in der kommunalen und der industriellen Abwasserreinigung eingesetzt. Den Abbau von Kohlenstoff, die Nitrifikation und die Denitrifikation erreicht man wahlweise simultan oder mit separaten Filtern.
Wie funktioniert ein Tropfkörper?
Bei Tropfkörpern ist das Trägermaterial für den Biofilm im Becken fest verbaut. Das Trägermaterial wird von oben mit dem Abwasser berieselt
Die Mikroorganismen im Tropfkörper siedeln auf unterschiedlichen Trägermaterialien und bilden dort einen Biofilm; deshalb zählen Tropfkörper zu den Biofilm- oder Rieselbettverfahren. Hier haben sich unsere BIOdek®-Packungen mit Kreuz- und Vertikalstruktur in vielen Hundert ausgerüsteten Anlagen bewährt.
Die Mikroorganismen filtern die Schmutzstoffe aus dem Abwasser und zersetzen diese in ihre mineralischen Bestandteile Kohlenstoff, Stickstoff und Phosphor. Dadurch gewinnen die Mikroorganismen an Masse und Energie.
Die Berieselung erfolgt durch einen Drehsprenger, der für eine gleichmäßige Abwasserverteilung auf der nach oben offenen Tropfkörperfläche sorgt. Man unterscheidet zwischen Drehsprengern mit Rückstoßantrieb, bei denen das ausströmende Abwasser den Drehsprenger bewegt, und Drehsprengern mit Motorantrieb. Letztere sind regelbar und der Betreiber kann somit die Reinigungsleistung und gleichzeitig auch die Ablaufqualität steuern.
Die Mikroorganismen im Biofilm benötigen Sauerstoff, um die im Abwasser enthaltenen Schmutzstoffe abzubauen. Luftschlitze unten im Becken lassen Luft hineinströmen und belüften den Biofilm über den sich einstellenden Kamineffekt.
Die Füllkörper liegen auf einer Unterkonstruktion, die so gestaltet ist, dass sie die Belüftung und ein ungehindertes Abtropfen des Wassers aus den Füllkörpern sicherstellt.
Hochleistungstropfkörper mit zeitgemäßem Trägermaterial
Moderne Tropfkörper nutzen heute strukturierte Kunststoffpackungen als Biofilm-Träger, die auf die Anwendung abgestimmt sind, zum Beispiel unseren Typ BIOdek®.

Wir bieten unsere BIOdek®-Packungen in Kreuz- und Vertikalstruktur an, die oft miteinander kombiniert werden. So setzen wir zum Beispiel in oberen Lagen eines Beckens BIOdek®-Packungen mit Vertikalstruktur ein, in unteren Lagen solche mit Kreuzstruktur. Durch die richtige Auswahl von BIOdek®-Typen und deren Kombinationen passen wir das Trägermaterial individuell an die vorliegende Reinigungsaufgabe an. Hierbei berücksichtigen wir selbstverständlich auch statische Gesichtspunkte. Im Absatz „Statische Bemessung“ finden Sie mehr darüber.
Besonders in Regionen, in denen die Energieversorgung schwankt oder ausgebildetes Fachpersonal fehlt, bewähren sich Tropfkörper seit vielen Jahren.
Bei älteren Anlagen, die mit Steinen oder Lavabrocken gefüllt sind, bilden sich Pfützen oder sie verstopfen. Das ist ein Problem: Die Leistung lässt nach. Wir rüsten heute diese Tropfkörper mit unseren strukturierten BIOdek®-Packungen aus und erhalten die Leistung dieser Anlage über einen langen Zeitraum. Sehen Sie hier ein Beispiel für die Leistungssteigerung nach einer Umrüstung des Tropfkörpers.
Sind Sie interessiert an einer Nachrüstung Ihres Tropfkörpers? Sprechen Sie uns an!
Vorteile von Tropfkörpern im Vergleich zu Belebtschlamm-Anlagen
Eine Alternative zu Tropfkörpern stellen Belebtschlammanlagen dar. In diesen Anlagen gibt es keine fest eingebauten Aufwuchsflächen für einen Biofilm. Stattdessen schwimmen sogenannte Belebtschlammflocken in einem mit Abwasser gefüllten Becken frei umher. Sie bilden sich durch ausgiebige Belüftung und in ihnen sorgen Mikroorganismen für die biologische Selbstreinigung. Um die Mikroorganismen in der Anlage ausreichend mit Sauerstoff zu versorgen, werden Belüftungssysteme benötigt, die viel Energie verbrauchen.
Tropfkörper haben gegenüber Belebtschlamm-Anlagen folgende Vorteile:
Geringerer Energieverbrauch
Tropfkörper brauchen kein Belüftungssystem, der Sauerstoffbedarf wird durch natürliche Konvektion gedeckt. Außerdem können, je nach baulichen Gegebenheiten, Pumpen eingespart werden, indem man die Wasserzufuhr durch freies Gefälle realisiert. So können Sie im Vergleich bei kommunalen Kläranlagen Kosten bis zu 70 % einsparen.
Keine Schlammrückführung nötig
Im Tropfkörper sind die Organismen im Biofilm fixiert, was verhindert, dass Schlamm ausgespült wird. Gleichzeitig erhöht dies das sogenannte Schlammalter und führt so zu einer höheren Leistung des Tropfkörpers. Der Überschussschlamm muss im nachfolgenden Prozessschritt nur abgetrennt, eingedickt und entwässert werden. Je nachdem, welche Reinigungsaufgabe der Tropfkörper erfüllen soll und welche Ablaufwerte erreicht werden müssen, kann demzufolge auf eine Schlammrückführung verzichtet werden.
Kompaktere Nachklärung
Da der Schlamm sich besser absetzt und grundsätzlich weniger Schlamm anfällt, können die Bereiche zur Nachklärung und einer eventuellen Rezirkulation kleiner gebaut werden, was Kosten spart.
Robustes Verfahren
Tropfkörper sind durch die Struktur des Biofilms überaus robust gegen Schwankungen in der Zulaufbelastung. Daher werden plötzlich auftretende Überlast oder ein Zulauf von toxischen Stoffen weit besser abgefangen und wirken sich nur gering auf die Ablaufqualität aus.
Außerdem gibt es in Tropfkörpern kein Problem mit Blähschlamm und dessen kostenintensiven Folgen.
Einfache Bedienung
Der robuste Biofilmprozess im Tropfkörper kann einfach und unkompliziert gesteuert werden, indem man die Wasserzuführung regelt. Man lässt dazu den Drehsprenger, der die Packungen berieselt, schneller oder langsamer laufen und passt damit die Flächenbelastung und die Spülintensität an. Auf diese Weise können Sie den Prozess einfach steuern und den Tropfkörper auch ohne hoch qualifiziertes Fachpersonal betreiben.
ENEXIO Engineering Exzellenz – Auslegung eines Tropfkörpers
Wir legen Ihren Tropfkörper gerne für Sie aus und kümmern uns sowohl um die prozesstechnische als auch die statische Bemessung.
Auslegung des Prozesses
Unsere Auslegung von Tropfkörpern beruht auf Algorithmen, die wir im Expoval-Forschungsprojekt des BMBF (Bundesministerium für Bildung und Forschung) entwickelt haben.
Diese neuen Bemessungsgrundlagen berücksichtigen neben den hydraulischen Parametern und den Schmutzfrachten auch die klimatischen Verhältnisse am Aufstellungsort. Somit können wir für jedes Klima, egal ob kalt oder warm, den optimalen Tropfkörper auslegen.
Nutzen Sie unser Know-how über die aktuellsten Bemessungsgrundlagen! Sprechen Sie uns an für Ihr Projekt – sei es eine Aufrüstung oder eine neue Anlage!
Statische Bemessung
Ebenso wichtig ist die statische Bemessung. Der Biofilm und das Wasser erzeugen nämlich hohe Betriebsgewichte.
Auf Basis der Kundendaten berechnen wir sowohl die Unterkonstruktion als auch die erforderlichen Gewichtsklassen der Füllkörper. Wir passen die BIOdek®-Packungen den unterschiedlichen Erfordernissen sowohl in Stabilität als auch Oberflächenstruktur an.
Tropfkörper: Ausstattung und Komponenten von ENEXIO
Das Herzstück eines Tropfkörpers sind die Packungen als Trägermaterial des Biofilms. Wir haben in über 40 Jahren das Know-how über die richtigen Materialien, Oberflächenstrukturen und Einsatz der unterschiedlichen Packungstypen erworben, sowohl für industrielle als auch kommunale Anlagen. Um eine gleichbleibende hohe Leistung des Tropfkörpers zu gewährleisten, müssen die übrigen Komponenten wie Drehsprenger daran angepasst werden. Auch hier können Sie auf unsere Unterstützung zählen.
BIOdek®-Packungen für Ihren Tropfkörper
Für den BSB5-Abbau sowie Nitrifikation eignen sich die Kreuzstruktur-Packungen des Typs BIOdek®.
Unabhängig davon, ob das Abwasser schwach, normal oder hoch belastet ist, haben wir aufgrund der unterschiedlichen spezifischen Oberfläche und Neigungswinkel der Kanäle die passenden Medien für Ihren Tropfkörper. Wir können die Folienstärken variieren und damit für die Stabilität des Tropfkörpers sorgen.
Mehr über BIOdek® Füllkörpern mit Kreuzstruktur erfahren Sie auf unseren Produktseiten.
Hier finden Sie weitere Informationen zu unseren BIOdek®-Füllkörpern mit Vertikalstruktur.
Wir empfehlen für Tropfkörper die Verwendung von BIOdek® Packungen aus Polypropylen (PP). Sie sind – im Gegensatz zu Füllmaterial aus PVC – umweltfreundlicher und einfacher zu entsorgen. Wir haben für Sie das Material PP und PVC verglichen. Finden Sie weitere Informationen dazu in unserer Broschüre GB-2H-Properties of Polymers. Kontaktieren Sie uns, falls Sie Fragen haben!
Denitrifikation im Tropfkörper
Um eine denitrifizierende Wirkung im Tropfkörper zu erreichen, steuern wir den Prozess so, dass wir anoxische Bedingungen (anoxisch = Abwesenheit von freiem Sauerstoff) schaffen. Dadurch eliminieren wir den Stickstoff vollständig aus dem Abwasser.
Die Basis muss stimmen: PIERdek Unterkonstruktion
Unsere PIERdek-Unterkonstruktion ist einfach und schnell zu installieren, stabil und robust. Sie ist optimal auf die BIOdek® Füllkörper abgestimmt und auf die auftretenden Lasten, die sich durch den Prozess ständig ändern. Damit sorgen wir für eine ungehinderte Belüftung und einen sicheren Schlammaustrag.
Wir legen die Unterkonstruktion statisch so aus, dass sie die hohen Gewichtslasten trägt, die durch das Wasser und die anfallende Biomasse entstehen. Je nach Gegebenheiten liegen typische Bemessungslasten zwischen 1000 kg/m2 und 8000 kg/m2 Grundfläche.
PIERdek ist ein vorgefertigtes Trägersystem für Tropfkörper-Füllmedien und kann in Becken jeglicher Größe und Packungshöhe eingesetzt werden. PIERdek besteht aus starren Stützen aus PVC-Rohr mit einer unteren Grundplatte und einer Kopfplatte oben. Die Grundplatte sitzt auf einer Scheibe, mit deren Hilfe die Bodenneigung ausgeglichen werden kann (bis zu 5 %). Auf den Kopfplatten wird ein Gittersystem befestigt mit einer 60% offenen Fläche, die die Belüftung und den Schlammaustrag sicherstellt.